Wer Sex hat, trägt Verantwortung. Verantwortung für ein mögliches neues Leben und für die Gesundheit der involvierten Personen. Wer dieser Verantwortung gerecht werden möchte, muss sich entsprechend schützen – und greift dabei am zweithäufigsten zum Kondom. Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt klar: 47 Prozent der befragten sexuell aktiven Frauen und Männer benennen die Pille als bevorzugte Verhütungsmethode. Das Kondom folgt dicht dahinter mit 46 Prozent.
Obwohl es Männer sind, die das Kondom verwenden müssen, sind es häufiger Frauen, die darüber entscheiden: In einer Studie von Clue und dem Kinsey Institut wurden 95.000 Frauen aus 200 Ländern dazu befragt. Das Ergebnis: 1 von 5 Frauen sagt, selbst über die Verwendung von Kondomen zu entscheiden. 3 von 4 Frauen geben an, dass gemeinsam darüber entschieden wird und nur 5 Prozent sagen, dass der Mann die Entscheidung trifft.
Und es gibt gute Gründe dafür, sich für ein Kondom zu entscheiden: Anders als die meisten anderen Verhütungsmethoden greift es nicht in den menschlichen Organismus ein. Die einzige bekannte Nebenwirkung ist eine allergische Reaktion, wenn eine Latexallergie vorliegt. Gleichzeitig schützt es vor Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Verwendung ist vergleichsweise einfach.
Die Wirkungsweise eines Kondoms ist anders als bei anderen Verhütungsmitteln schnell erklärt: Das Latex-Gummi wird über den erigierten Penis des Mannes gezogen, sodass die Haut im Intimbereich beider Partner nicht miteinander in Berührung kommt. Dadurch wird der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten gewährleistet. Kommt es zum Samenerguss, wird das Sperma vom Kondom aufgefangen, sodass es bei richtiger Anwendung in der Regel nicht zur Schwangerschaft kommen kann. Die Sicherheit des Kondoms, und wie es benutzt wird, erläutern wir in den folgenden Absätzen.
Um einen hohen Schutz gewährleisten zu können, muss bei der Anwendung des Kondoms dennoch sorgfältig vorgegangen werden. Mit etwas Erfahrung ist die Verhütung mit dem Präservativ, wie das Kondom ebenfalls bezeichnet wird, keine Herausforderung mehr. Aber gerade bei den ersten Malen empfehlen wir Dir und Deinem Partner besonders aufmerksam zu sein. Je nach Verwendung des Kondoms liegt der Pearl-Index des Verhütungsmittels zwischen 2 und 12. Wie sicher die Verhütung mit einem Kondom ist, hast Du sozusagen selbst in der Hand.
Was ist der Pearl-Index?
Der Pearl-Index gibt an, wie viele von 100 Frauen, die ein bestimmtes Verhütungsmittel verwenden, schwanger werden. Liegt der Pearl-Index beispielsweise bei 1, wird eine von 100 Frauen trotz Verhütung schwanger. Laut Pearl-Index ist die sicherste Verhütungsmethode die Pille: Ihr Wert liegt bei 0,1 bis 0,9. Aber: Der Pearl-Index dient nur zur Orientierung und ist kein statistisch verlässlicher Wert. Beispielsweise berücksichtigt er nicht, wie häufig eine Frau Geschlechtsverkehr hat oder wie fruchtbar sie grundsätzlich ist. Und: Entscheidend ist natürlich auch die richtige Anwendung der Methode.
Für einen möglichst hohen Schutz vor Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten sollte dementsprechend das eine oder andere beachtet werden, wenn Du und Dein Partner Kondome verwenden.
Zusätzlich muss beachtet werden: Kondome dürfen nur einmal verwendet und müssen danach entsorgt werden – übrigens im Abfall, nicht in der Toilette. Penis und Hände sind im Anschluss sorgfältig zu waschen.
Nicht nur Größe, Verfallsdatum und Qualität spielen bei der Sicherheit von Kondomen eine Rolle: Auch die Anwendung selbst ist entscheidend. Falls Du Deinen Partner dabei unterstützen möchtest, haben wir hier eine kurze Anleitung für Dich:
Zunächst musst Du die Verpackung des Kondoms an der Seite aufreißen – dort gibt es in der Regel eine kleine Einkerbung, an der es sich besonders einfach und sicher öffnen lässt. Sofern der Penis nicht beschnitten ist, musst Du nun vorsichtig die sensible Vorhaut Deines Partners zurückziehen. Setze das Kondom so auf, dass die Rolle außen liegt und drücke die Luft aus dem kleinen Zipfel.
Mit der einen Hand musst Du jetzt das Kondom oben festhalten und es mit der anderen nach unten bis zur Peniswurzel abrollen. Für sicheren Halt ist es entscheidend, dass es sorgfältig abgerollt und nicht heruntergezogen wird. Beim Stellungswechsel solltest Du darauf achten, dass das Kondom an der Peniswurzel festgehalten wird und nicht abrutscht. Beachte bitte, dass der Penis steif sein muss, damit das Kondom richtig sitzt. Das heißt außerdem: Nach dem Sex ist das Kondom abzuziehen, bevor der Penis wieder schlaff wird. Andernfalls kann kein sicherer Schutz gewährleistet werden.
Während des Liebesspiels kann es passieren, dass etwas schiefgeht – und das Kondom platzt, reißt oder abrutscht. Um dem im Vorfeld vorzubeugen, ist die Auswahl der Kondomgröße entscheidend: Ist es zu groß oder zu klein, kann es passieren, dass es nicht richtig hält oder gar reißt. Selbst ohne Samenerguss kann es beim direkten Kontakt zwischen Penis und Vagina durch das sogenannte Präejakulat zur Schwangerschaft kommen. Dieses tritt schon vor dem Samenerguss bei sexueller Erregung aus, verbessert die Gleitfähigkeit des Penis und kann bereits geringe Mengen an Spermien enthalten. Der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist ebenfalls nicht sichergestellt, wenn das Kondom nicht mehr seine Funktion erfüllen kann.
Wenn das passiert, gilt es, Ruhe zu bewahren: Die „Pille danach“ kann helfen, eine mögliche Schwangerschaft zu vermeiden – alternativ gibt es die „Spirale / Kupferkette danach“. Hier kann Dir Deine Frauenärztin weiterhelfen. Hat diese so schnell keine Zeit, kannst Du alternativ einen Termin für eine digitale Sprechstunde mit einer Gynäkologin von MySummer ausmachen.
Besteht die Gefahr einer HIV-Infektion, gilt es, einige Sofortmaßnahmen zu ergreifen:
Besuche außerdem schnellstmöglich Deine Ärztin, Deinen Arzt oder eine Beratungsstelle wie die Aidshilfe, um Dich zu informieren, welche Risiken bestehen und welche Untersuchungen Dir helfen könnten, um Klarheit über eine mögliche Infektion zu bekommen. Mediziner:innen können Dir außerdem helfen, wenn Du das Kondom oder Kondomreste nicht selbstständig aus Deiner Vagina entfernen kannst.
Die hohe Beliebtheit des Kondoms hat gute Gründe – wie die einfache Anwendung, die geringen Nebenwirkungen oder der günstige Preis. Demgegenüber stehen wiederum Nachteile wie der – je nach Anwendung – möglicherweise geringe Schutz, ein möglicherweise unnatürliches Gefühl beim Geschlechtsverkehr oder der teils unangenehme Geruch von klassischen Latex-Kondomen. Wir geben Dir einen Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile.
Vorteile des Kondoms:
Nachteile des Kondoms:
Die Verwendung eines Kondoms empfiehlt sich aus vielerlei Gründen. Besonders entscheidend ist jedoch der Vorteil gegenüber anderen Verhütungsmitteln: Es schützt zusätzlich vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Wird die Pille verwendet, ist es insbesondere bei einem neuen Partner sinnvoll, zusätzlich mit einem Kondom zu verhüten, um die Gesundheit beider zu schützen. Und wer Verhütungsmittel, die in den Hormonhaushalt eingreifen, nicht verträgt, kann sich mit einem Präservativ anderweitig gegenüber einer Schwangerschaft absichern.
Mit einem Pearl-Index von 2 bis 12 kann das Kondom entweder eine sehr sichere oder eine unsichere Methode sein, Schwangerschaften und die Übertragung von Geschlechtskrankheiten zu vermeiden. Entscheidend ist die richtige Anwendung. Kondome sind dabei nicht nur Männersache: Um Dich zu schützen, empfehlen wir Dir, darauf zu achten, ob Dein Partner richtig mit der Verhütung umgeht – und ihn gegebenenfalls dabei zu unterstützen. Falls doch mal ein Missgeschick passiert, hilft Dir die Pille danach, die wir Dir in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Köln und München innerhalb von zwei Stunden liefern.
Nein, 100 % sicher ist kein Verhütungsmittel – das gilt ebenso für das Kondom. Je nach Anwendung können 2 bis 12 von 100 Frauen trotz Kondom schwanger werden. Wer die grundlegenden Hinweise aber beachtet, reduziert das Risiko und genießt mit dem Kondom einen einfachen und sicheren Schutz vor Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten.
Das Kondom ist in der Regel eine gummiartige dünne Hülle, die der Mann beim Geschlechtsverkehr über seinen erigierten Penis streift. Beim Samenerguss fängt das Kondom die Samen auf und verhindert so das Eindringen in die Vagina und eine möglicherweise daraus resultierende Schwangerschaft. Außerdem schützt es vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Für sicheren Sex ist besonders ein Merkmal bei Kondomen entscheidend: die richtige Größe. Größtmöglicher Schutz kann nur gewährleistet werden, wenn das Kondom nicht verrutscht oder gar reißt. Zusätzlich wichtig ist, dass ein CE-Prüfzeichen vorhanden ist und das Verfallsdatum beachtet wird. Nur so kann eine hohe Qualität des Kondoms sichergestellt werden.
Kondome eignen sich besonders gut für diejenigen, die unter den Nebenwirkungen anderer Verhütungsmittel, die in den Hormonhaushalt eingreifen, leiden. Zudem bieten sie idealen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, wodurch sie sich besonders in neuen Beziehungen oder bei regelmäßig wechselnden Partnern eignen.
Das Kondom hat einen Pearl-Index von 2 bis 12. Das heißt, 2 bis 12 von 100 Frauen werden bei der Anwendung eines Kondoms innerhalb eines Jahres ungewollt schwanger. Entscheidend für eine geringe Wahrscheinlichkeit ist die richtige Anwendung des Kondoms, die aber vergleichsweise einfach ist und besonders nach den ersten Malen leicht von der Hand geht.
BZgA: Neue BZgA-Studiendaten: Verhütungsverhalten Erwachsener. (2019, September 19). Bzga.de. https://www.bzga.de/aktuelles/2019-09-19-neue-bzga-studiendaten-verhuetungsverhalten-erwachsener/
Kondomnutzung aus weiblicher Sicht: Die Clue-Studie mit KI-CURT. (2018, April 12). Clue. https://helloclue.com/de/artikel/sex/kondomnutzung-aus-weiblicher-sicht-die-clue-studie-mit-ki-curt