Es gibt die Pille danach mit dem selektiven Progesteronrezeptormodulator Ulipristalacetat oder dem Gestagen Levonorgestrel. Du darfst keinesfalls beide Pillen zusammen einnehmen. Je nach Präparat unterscheiden sich Dosierung, Wirkfenster und Einnahme. Am sichersten wirkt die Pille danach, wenn sie innerhalb von 12 Stunden nach dem ungeschützten Koitus eingenommen wird. Du kannst sie jederzeit während Deines Zyklus einnehmen. Solltest Du Dich innerhalb von drei Stunden nach der Pilleneinnahme erbrechen, ist es notwendig nochmals eine Pille danach zu nehmen. Bei mehreren Verhütungspannen innerhalb von 24 Stunden brauchst Du die Pille danach nur ein Mal zu nehmen.
Beide Pillen hemmen die Eizellreifung und verzögern durch die Unterdrückung des Luteinisierenden Hormons (LH) den Eisprung (Ovulation) um etwa fünf Tage. Auf diese Weise wird einer Befruchtung vorgebeugt. Wurde die Eizelle bereits befruchtet, ist das postkoitale Kontrazeptivum wirkungslos, schadet dem Embryo nach derzeitigem Kenntnisstand allerdings nicht. Die Pille danach darf nicht mit der sogenannten “Abbruchpille” verwechselt werden. Aufgrund der Ovulationsverschiebung und des daraus resultierenden Risikos schwanger zu werden, solltest Du bis zur nächsten Monatsblutung zusätzlich hormonfrei verhüten.
Für gewisse Personen gilt eine gesonderte Verordnung und Empfehlung. Das betrifft sowohl minderjährige als auch stillende Frauen.
Bei unter 18-Jährigen ist eine sorgfältige Aufklärung und Beratung vonnöten. Bist Du unter 14 Jahren alt, brauchst Du ein schriftliches Einverständnis Deiner Eltern, damit Du die Postkoitalpille nehmen kannst. Bis zu Deinem 16. Lebensjahr ist eine Verschreibung nur möglich, wenn mindestens ein Elternteil der Pilleneinnahme zustimmt.
Stillende Frauen sollten das Präparat mit dem Wirkstoff Levonorgestrel erst nach dem Stillen einnehmen, da es in die Muttermilch übergeht. Dann sollte eine achtstündige Stillpause eingelegt werden. Der Wirkstoff Ulipristalacetat hält sich länger in der Muttermilch, weshalb eine einwöchige Stillpause nötig ist. Damit Du nicht unfreiwillig abstillst, empfiehlt es sich, in dieser Zeit die Milch abzupumpen und danach wegzuschütten.
Ebenso wie bei den hormonellen Kontrazeptiva gibt es bei der Postkoitalpille Gegenanzeigen, die Anwender:innen von einer Einnahme abraten bzw. einer fachlichen Beratung durch Deine Gynäkolog:in bedürfen.
Solltest Du auf die Wirkstoffe sowie die enthaltenen Hilfsstoffe der Pille danach überempfindlich oder allergisch reagieren, ist von einer Einnahme abzuraten. Bestehen erste Anzeichen, die auf eine Schwangerschaft hindeuten, beispielsweise morgendliche Übelkeit oder eine verspätete Menstruationsblutung, solltest Du vorab zunächst einen Schwangerschaftstest machen oder Dich von Deiner Frauenärztin/Deinem Frauenarzt beraten lassen. Weitere Kontraindikationen sowie eine Wirkminderung bestehen bei
Bei Frauen mit Adipositas und BMI über 30 besteht das Risiko, dass die Wirkung der postkoitalen Verhütung herabgesetzt ist. Stattdessen empfiehlt sich nach einer Verhütungspanne ein Intrauterinpessar mit Kupfer. Die Spirale danach sollte innerhalb der nächsten 120 Stunden nach erfolgtem Sex in die Gebärmutter eingelegt werden. Die Kupfer-Ionen beugen einer Schwangerschaft vor, nachdem Spermien eine Eizelle bereits befruchtet hatten, indem sie verhindern, dass sich die Eizelle in der Gebärmutter einnistet (Nidationshemmung).
Wie alle Kontrazeptiva, die Hormone enthalten, kann auch die Pille danach, ebenso wie die Antibabypille, unerwünschte Nebenwirkungen verursachen, die sich auf Deine Psyche, Menstruation und Deinen Körper im Allgemeinen auswirken. Diese sind je nach Wirkstoff unterschiedlich.
Der Preis des Präparats ist je nach Anbieter und Wirkstoff unterschiedlich. Eines mit Levonorgestrel kostet etwa 18 €, jenes mit Ulipristalacetat circa 35 €. Bis zum 22. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten, vorausgesetzt Du hast Dir die Pille danach von Deiner Frauenärztin/Deinem Frauenarzt verschreiben lassen. Ab Deinem 18. Lebensjahr ist allerdings eine Zuzahlung von 5 € fällig. Bist Du älter als 22 Jahre alt, hast Du den gesamten Preis des Präparats zu bezahlen. Privatversicherte können das Rezept im Nachgang einreichen und bekommen die Kosten dann erstattet.
Die Pille danach ist kein Verhütungsmittel, sondern kommt lediglich als Notfallverhütung zum Einsatz. Sie verschiebt Deinen Eisprung um ein paar Tage, sodass einer Befruchtung vorgebeugt wird. Sie ist rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich und wird im besten Fall innerhalb von 12 Stunden nach einer Verhütungspanne oder ungeschütztem Verkehr eingenommen.
Hattest Du ungeschützten Geschlechtsverkehr, kannst Du die Pille danach je nach Modell zwischen 3 Tagen und einigen Stunden vor dem Eisprung einnehmen.
Die Pille danach macht Sinn, wenn Du Deine Familienplanung bereits abgeschlossen hattest oder noch nicht bereit dazu bist. Sie kommt zum Einsatz, wenn Deine Verhütung versagt hat oder Du ohne Schutz Koitus hattest.
Bei einer Pilleneinnahme innerhalb von 12 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr ist die Pille danach sehr zuverlässig. Das gilt jedoch nur, wenn noch keine Befruchtung stattgefunden hat und Du Dich nicht innerhalb eines Zeitfensters von drei Stunden übergeben musst.
Die Notfallverhütung ist frei verkäuflich in allen (Online) Apotheken in nahezu ganz Europa erhältlich.
Sie wird als einmalige Dosis eingenommen.
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https://www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/die-pille-danach-notfallverhuetung/
https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungspannen/pille-danach/