Ursache für Blasenentzündungen sind in den meisten Fällen Bakterien. Sie gelangen in die Harnröhre, steigen von dort in die Harnblase auf und können sich dann weiter vermehren. Die Folge ist eine Entzündung der Blasenschleimhaut oder der Blasenwand.

Auslöser sind in den meisten Fällen E. coli Bakterien. Diese Bakterien sind ein normaler Bestandteil des Darmtrakts. Durch falsche Hygienemaßnahmen (z. B. nach dem Stuhlgang den Po von hinten nach vorne säubern) oder durch bestimmte Sexpraktiken (Wechsel zwischen Anal- und Vaginalverkehr) können diese Bakterien in die Harnröhre gelangen und von dort in die Blase aufsteigen.

In seltenen Fällen können auch Pilze, Viren oder Parasiten eine Blasenentzündung verursachen.

Im Allgemeinen wird eine Blasenentzündung (Zystitis) nicht von einem Menschen zum anderen übertragen.

Das Risiko einer zwischenmenschlichen Ansteckung ist eher gering. Eine Blasenentzündung kann aber dann ansteckend sein, wenn es zu einer indirekten Übertragung der Krankheitserreger, beispielsweise über kontaminierte Oberflächen kommt. Das heißt, dass die Erreger per Schmierinfektion übertragen werden können. Grundsätzlich kann eine Schmierinfektion auf zwei Arten erfolgen:

Zwischenmenschliche Übertragung von Krankheitserregern

Husten oder Niesen beispielsweise an Grippe erkrankte Patienten / Patientinnen in die Hand, so bleiben Viren an der Handfläche haften. Würde der / die Betroffene nun einen anderen Menschen per Handschlag begrüßen, so wandern die krankmachenden Erreger von einem Menschen zum anderen. Sobald die gesunde Person dann ihre Hand zum Mund, zu den Augen oder zur Nase führt, gelangen die Viren in den Körper und können im Inneren des Organismus die Erkrankung auslösen.

Übertragung der Krankheitserreger anhand von Gegenständen

An Gegenständen haften Krankheitserreger besonders gut, vor allem an Objekten, die mehrere Menschen gemeinsam verwenden, beispielsweise an Türklinken, Geschirr oder Fernbedienungen. Von den Gegenständen können sich die Keime auf die Hände übertragen und auf diese Weise in den Organismus gelangen.

Aufgrund der kurzen Harnröhre sowie der Nähe des Harnröhrenausgangs zum After leiden Frauen häufiger unter einer akuten Blasenentzündung als Männer. Jede 2. Frau bekommt in ihrem Leben mindestens 1-mal eine Blasenentzündung.

Ein Risiko, sich über kontaminierte Gegenstände mit den Erregern einer Blasenentzündung anzustecken, besteht etwa auf öffentlichen Toiletten. Toilettensitze, Seifenspender, Armaturen, aber auch Türgriffe sind ein beliebtes Sammelbecken für allerlei krankmachende Keime. Auf diesen Gegenständen setzen sich Erreger fest, die anschließend während des Toilettengangs an die Hände und somit ins Körperinnere gelangen. Kommt der Intimbereich mit den Bakterien in Berührung, können diese über die Harnröhre zur Blase hochwandern.

Bakterielle Erreger finden sich aber auch außerhalb der Toilette, so zum Beispiel auf Einkaufswagen, auf Geldautomaten, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch auf Türgriffen in Büros und öffentlichen Gebäuden.

Grundsätzlich ist eine Ansteckung auch über verunreinigte Wäsche möglich. So sollten Hand- und Duschtücher nicht gemeinsam mit dem Partner verwendet werden, um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten.

Für Mediziner:innen gehört eine Blasenentzündung nicht zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen, dennoch kann es beim Geschlechtsverkehr zu einer Ansteckung kommen.

Sowohl die mechanische Reibung als auch die Veränderung des Scheidenmilieus machen es den Bakterien leichter in die Harnröhre und somit in die Blase gelangen. Tritt eine Blasenentzündung im Zusammenhang mit häufigem Geschlechtsverkehr auf, sprechen Mediziner:innen von einer Honeymoon Zystitis. Eine wirksame Schutzmaßnahme vor einer Blasenentzündung nach dem Sex ist die vollständige Entleerung der Blase. Auf diese Weise können Bakterien herausgespült werden.

Grundsätzlich ist es ratsam, auf Geschlechtsverkehr während einer Blasenentzündung zu verzichten oder aber zur Sicherheit ein Kondom zu verwenden. Eine direkte Übertragung einer akuten Harnwegsinfektion zwischen zwei Sexualpartner:innen ist jedoch eher unwahrscheinlich.

Eine Blasenentzündung nach Oralverkehr ist im Allgemeinen nicht möglich. Vermieden werden sollte jedoch grundsätzlich der Wechsel zwischen Anal- und Vaginalverkehr, damit keine Darmbakterien in die Nähe der Harnröhre gelangen können.

ACHTUNG: Sexuell übertragbare Krankheiten wie beispielsweise Chlamydien und Tripper (Gonorrhoe) können gerade zu Beginn sehr ähnliche Symptome — z. B. Brennen beim Wasserlassen oder Unterleibsschmerzen — verursachen. Wenn Du unsicher bist, teste Dich oder wende Dich an Deine Frauenärztin / Deinen Frauenarzt.

Grundsätzlich ist eine Ansteckung so lange möglich, bis akute Symptome spürbar sind. Eine konkrete Inkubationszeit, also eine fest definierte Zeitspanne zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung, gibt es nicht. In den meisten Fällen dauert es wenige Stunden bis zu drei Tage.

Eine sorgfältige, regelmäßige, aber nicht übermäßige Hygiene ist die wichtigste Basismaßnahme, sowohl für den Eigen- als auch für den Fremdschutz. Wer gerade eine akute Blasenentzündung hat, sollte auf eine sorgfältige Handhygiene achten, um so mögliche Ansteckungen zu vermeiden.

Besonders wichtig ist es auch, Handtücher direkt nach dem Gebrauch auszutauschen und zu waschen. Zudem sollten Handtücher mit keiner anderen Person geteilt werden.

Eine Blasenentzündung ist zwar keine sexuell übertragbare Krankheit, beim Geschlechtsverkehr kann es aber zu einer Ansteckung kommen. Ein Kondom kann vor einer Übertragung schützen.

Achte bei einer akuten Blasenentzündung auf gründliche Handhygiene und ausreichend Flüssigkeitsversorgung.