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Ovulationstest – Deine Fruchtbarkeit bestimmen

Der Ovulationstest unterstützt Frauen dabei, den Zeitpunkt ihres Eisprungs zu ermitteln – und damit festzustellen, wann die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, besonders hoch ist. Dafür stellt der Test die Konzentration des sogenannten luteinisierenden Hormons im Urin fest: Diese steigt vor dem Eisprung und ist 24 Stunden vorher messbar. Wir verraten Dir, was Du über Ovulationstests wissen musst und wie sie Dir helfen, schwanger zu werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ovulationstest ermittelt die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) in Deinem Urin.
  • Er eignet sich nicht zur Verhütung oder als Schwangerschaftstest. 
  • Bis zu sechs Tage vor dem erwarteten Eisprung kannst Du mit dem Testen beginnen.

Was ist ein Ovulationstest?

Du hast Dich dazu entschieden, schwanger zu werden? Dann ist jetzt das Timing entscheidend. Denn: Innerhalb eines Zyklus liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei nur 30 Prozent. In diesem Zeitraum gibt es nur sechs fruchtbare Tage – den Tag des Eisprungs selbst und die fünf Tage davor. Der Ovulationstest hilft Dir dabei, genau diese Tage zu erkennen.

Die Anwendung eines Ovulationstests ist sehr einfach. In der simpelsten Form besteht er aus nichts weiter als einem Stäbchen. Dieses Teststäbchen hältst Du in Deinen morgendlichen Urinstrahl oder aber in einen Becher mit Deinem Morgenurin. Zwischen fünf und 15 Minuten später zeigt Dir der Ovulationstest anhand der Verfärbung im Anzeigefeld an, ob Du heute fruchtbar bist oder nicht.

Alternativ zu den Teststäbchen gibt es Testcomputer, die neben dem luteinisierenden Hormon zusätzlich Deinen Östrogenspiegel ermitteln. Dieser gibt bereits deutlich früher Auskunft darüber, wann Du fruchtbar bist und erhöht so Deine Chancen.

Ovulationstest: Funktionsweise im Überblick

Ein Ovulationstest ermittelt die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) in Deinem Urin. Dieses Hormon ist verantwortlich für die Funktion der Eierstöcke und für den Menstruationszyklus. Außerdem regt es die Hormonproduktion an. Übrigens: LH kommt ebenso bei Männern vor, wird bei ihnen aber als ​​interstitielles zellstimulierendes Hormon bezeichnet. Dort ist es für die Bildung von Testosteron im Hoden verantwortlich.

Das luteinisierende Hormon löst den Eisprung – die Ovulation – aus. Bevor das passiert, steigt die Konzentration des Hormons bereits an. Das macht es möglich, über einen entsprechenden Test zu ermitteln, wann der Eisprung in etwa stattfindet und die Chance, schwanger zu werden, entsprechend hoch ist. Aber: Die Messung des LH-Werts allein gibt Dir nur ein kleines Zeitfenster. Dadurch, dass die Konzentration des Hormons erst kurz vor dem Eisprung steigt und der klassische Ovulationstest das nur ab einem gewissen Wert feststellt, werden häufig nur zwei der sechs fruchtbaren Tage ermittelt.

Clearblue Ovulationstest ermittelt zusätzlich Östrogenspiegel

Aufwändigere Ovulationstests, wie der Clearblue Ovulationstest, messen deshalb neben dem luteinisierenden Hormon zusätzlich Deinen Östrogenspiegel. So kann ein größeres Fenster von bis zu vier Tagen bestimmt werden, in dem Du als besonders fruchtbar giltst.

Ovulationstest: Anwendung 1×1

Um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten und Deine fruchtbaren Tage so exakt wie möglich bestimmen zu können, haben wir für Dich ein paar Tipps zur Anwendung von Ovulationstests zusammengestellt.

  • Länge Deines Zyklus ermitteln: Da Du sicherlich nicht jeden Tag einen Ovulationstest machen möchtest, bestimmte zunächst die Länge Deines Zyklus. Zähle dafür einfach die Tage vom ersten Tag Deiner Periode bis zum Beginn der darauffolgenden. Dauert Dein Zyklus 28 Tage, erfolgt der Eisprung in der Regel am 11. Tag. Drei bis fünf Tage vorher kannst Du mit dem Testen beginnen.

  • Bei der Nutzung der Pille beachten: Hast Du die Pille oder ein anderes hormonelles Verhütungsmittel eben erst abgesetzt, kann Dein Zyklus noch unregelmäßig sein. Gehe in dem Fall einfach vom kürzesten Zeitraum aus, wenn Du Deine Zyklus-Länge bestimmst.

  • Vor der Anwendung: Um ein möglichst verlässliches Ergebnis zu erhalten, empfehlen wir Dir, einige Stunden vor dem Test weder zu urinieren noch viel zu trinken. Das kann die LH-Konzentration in Deinem Urin verdünnen.

  • Morgenurin: Aus den oben genannten Gründen eignet sich der Morgenurin gut für einen Ovulationstest. Viele Anbieter empfehlen diesen sogar explizit zur Bestimmung Deiner fruchtbaren Tage. Die Packungsbeilage gibt Dir entsprechende Hinweise.

  • Eine Routine einführen: Für eine höhere Zuverlässigkeit Deiner Ovulationstests ist es sinnvoll, diese immer zur gleichen Uhrzeit des Tages und unter den gleichen Voraussetzungen durchzuführen. Sprich: nicht an einem Tag vorher besonders viel oder besonders wenig trinken. Andernfalls führen Unterschiede in der LH-Konzentration unter Umständen zu falschen Schlussfolgerungen.

Die Durchführung des Ovulationstests ist einfach: Halte das Teststäbchen in Deinen Urinstrahl oder sammle Deinen Urin in einem Becher und halte das Teststäbchen anschließend dort hinein. Die Streifen auf dem Stäbchen bzw. deren Verfärbung geben Dir je nach Testverfahren Auskunft über Deine Fruchtbarkeit. Eine detaillierte Erklärung findest Du in der jeweiligen Packungsbeilage.

Wann ist der Ovulationstest sinnvoll?

Wie bereits in den obigen Anwendungstipps angedeutet, bestimmt die Länge Deines Zyklus, ab wann der Ovulationstest sinnvoll ist. Bei einem 28-tägigen Zyklus findet der Eisprung in der Regel am 11. Tag statt. Fünf Tage vor dem Eisprung steigt die LH-Konzentration langsam an und Du kannst, wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, mit dem Testen beginnen. Im Urin ist die Fruchtbarkeit mittels Ovulationstest aber eigentlich erst 24 Stunden vor dem Eisprung erkennbar. Es kann aber Sinn ergeben, mit dem Testen vorher zu beginnen, um den Zeitpunkt nicht zu verpassen.

Ovulationstest positiv: Wie geht es weiter?

Dein Ovulationstest ist positiv? Sehr gut! Jetzt ist Beeilung angesagt. Denn beim klassischen Ovulationstest bleiben von diesem Zeitpunkt an nur maximal 24 bis 36 Stunden bis zum Eisprung. In den nächsten 24 bis 48 Stunden empfehlen wir Dir, möglichst häufig ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben, sofern Du Dir ein Kind wünschst. Alternative Methoden zur Familienplanung, wie beispielsweise die Temperaturmethode, können das Zeitfenster vergrößern, da sie bereits früher den anstehenden Eisprung identifizieren können.

Ovulationstest negativ: trotzdem Eisprung?

Bis zu sechs Tage vor dem erwarteten Eisprung kannst Du mit dem Testen beginnen. Denke daran, vorab Deine Zykluslänge zu bestimmen, um in etwa einschätzen zu können, wann der Eisprung stattfindet. In den ersten Tagen wird der Ovulationstest voraussichtlich noch negativ ausfallen, da die LH-Konzentration zu niedrig sein wird. Bleibt er weiterhin negativ, kann das verschiedene Ursachen haben.

Es ist möglich, dass in diesem Zyklus kein Eisprung stattfindet. Oder aber die LH-Konzentration steigt nur so leicht an, dass der Test es nicht erkennen kann. Eine Unterfunktion der Eierstöcke, zum Beispiel in Folge des Kallmann-Syndroms, einer Magersucht oder der Einnahme der Pille, kann den Ovulationstest dauerhaft negativ ausfallen lassen.

Beobachtest Du über mehrere Zyklen hinweg, dass Deine Ovulationstests  negativ ausfallen, empfehlen wir Dir, Deine Frauenärztin oder Deinen Frauenarzt aufzusuchen.

Orakeln mit Ovulationstest: Schwanger?

Eigentlich wurden Ovulationstests entwickelt, um zu bestimmen, wann Deine fruchtbaren Tage sind. Alternativ kannst Du sie aber auch als frühzeitigen Schwangerschaftstest verwenden. Noch bevor ein solcher Test die Schwangerschaft erkennt, kann ein Ovulationstest sie möglicherweise identifizieren: Dadurch, dass das LH dem Schwangerschaftshormon HCG (humanes Choriongonadotropin) ähnelt, kann ein Hormonanstieg auf eine mögliche Schwangerschaft hindeuten. Dieser Vorgang wird als Orakeln mit Ovulationstest bezeichnet.

Wie das Wort Orakeln aber bereits vermuten lässt, ist die Methode alles andere als sicher. Genauso wie eine Schwangerschaft kann der Hormonanstieg einfach die Periode vorhersagen. Sogar Stress kann die entsprechenden Werte beeinflussen.

Ovulationstest-Reihe: Anwendung als Schwangerschaftstest

Zur Anwendung des Ovulationstests als Schwangerschaftstest sind günstige Teststreifen mit 10 miu / ml zu empfehlen. Beginne acht Tage nach Deinem Eisprung mit den Tests und führe sie täglich mit Deinem Morgenurin durch. Bewahre sie auf und klebe sie untereinander in einer Reihe auf, um die Färbung der Teststreifen vergleichen zu können. Wenn die zweite Testlinie jeden Tag dunkler wird, ist das Orakel positiv und sagt eine Schwangerschaft voraus – oder aber sie zeigt schlicht und ergreifend einen Anstieg des LH-Werts. Um auf Nummer sicher zu gehen, verwende einen klassischen Schwangerschaftstest.

Ovulationstest zur Verhütung verwenden

Wenn ein Ovulationstest Deine fruchtbaren Tage anzeigt, kannst Du im Umkehrschluss bestimmen, an welchen Tagen Du nicht fruchtbar bist. Taugt der Ovulationstest damit als Verhütungsmethode?

Nein. In Kombination mit anderen Verhütungsmethoden kann der Ovulationstest eine sinnvolle Ergänzung sein. Allein verwendet, ist er aber zu unsicher. Dafür sind die entsprechenden Testmethoden nicht sicher genug. Schwankungen im Zyklus können hier ebenfalls Hinweise geben, die der Test falsch deutet, sodass das Ergebnis an fruchtbaren Tagen unter Umständen doch negativ ausfallen und Dich in falscher Sicherheit wiegen kann.

Wer keine hormonellen Verhütungsmethoden verträgt, kann aber andere natürliche Formen der Empfängnisverhütung mit dem Ovulationstest kombinieren und sich so zusätzliche Sicherheit holen.

Wie sicher sind Ovulationstests?

Ovulationstests sind nie 100 % sicher. Das macht sie als Verhütungsmethode untauglich. Als Methode, um Deine Fruchtbarkeit zu bestimmen, ist ein möglicherweise falsches Testergebnis aber natürlich nur mit einem geringen Risiko verbunden. Deshalb solltest Du sie ausschließlich zu diesem Zweck nutzen. Warum können Ovulationstests aber falsche Ergebnisse liefern?

Jeder hat einen unterschiedlichen LH-Spiegel. Die unterschiedliche Sensitivität von Ovulationstests kann dazu führen, dass entsprechende Abweichungen in der Konzentration des luteinisierenden Hormons dadurch nicht erkannt werden. In diesem Fall kann es helfen, verschiedene Ovulationstests anderer Anbieter auszuprobieren. Medikamente wie Antibiotika, Psychopharmaka oder Hormonpräparate können das Messergebnis genauso beeinflussen wie Erkrankungen der Leber, Niere oder Eierstöcke. Auch der Zeitpunkt des Tests im Laufe des Tages hat einen Einfluss auf die LH-Konzentration.

Zusammenfassung

Ovulationstests sind eine ideale Möglichkeit, um Deine fruchtbaren Tage zu bestimmen und so Deine Chancen in der Familienplanung zu vergrößern. Für alternative Anwendungsfälle wie zur Verhütung oder als Schwangerschaftstest ist der Ovulationstest aufgrund mangelnder Sicherheit nicht zu empfehlen. Nur in Kombination mit anderen Verhütungsmethoden kann ein Ovulationstest zusätzlichen Schutz bieten. Wer sich aber für Nachwuchs entscheidet, kann mit den einfach anzuwendenden Teststreifen bestimmen, wann ein guter Zeitraum für aussichtsreichen Geschlechtsverkehr ist.

Häufige Fragen

Wann sollte man mit dem Ovulationstest beginnen?

Wie sinnvoll ist ein Ovulationstest?

Wann und wie oft soll ich einen Ovulationstest machen?

Wie oft muss man einen Ovulationstest machen?

Wird ein Ovulationstest kurz vor der Periode positiv??

Quellenangaben

Links