Triggerfaktor Migräne: Hormonschwankungen  


Einseitige, pulsierende Kopfschmerzen, Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit: Die Symptome von Migräne können einen ganz schön aus der Bahn werfen. Und obwohl Migräne zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland zählt — etwa 18 Millionen Menschen sind hierzulande davon betroffen, deutlich mehr Frauen als Männer — ist über die Ursachen bisher wenig bekannt.

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Dass auch hormonelle Schwankungen während der Menstruation sowie die Einnahme von Hormonen eine Migräne auslösen können, hat eine Forschungsgruppe rund um Bianca Raffaelli von der Charité Berlin zum Anlass genommen und eine Studie durchgeführt, die den Hormonspiegel von Frauen mit und ohne Migräne bestimmte.

Was wollte die Studie 
herausfinden?

Die Forscher:innen untersuchten, wie und ob sich die Hormonschwankungen auf die Konzentration des sogenannten Calcitonin Gene-Related Peptide (kurz CGRP) auswirken.

Gut zu wissen

Was ist CGRP und was hat es mit Migräne zu tun?

Das sagt die Studie

  • Die Teilnehmerinnen aus Gruppe 1 mit Migräne (normaler Zyklus) hatten höhere CGRP-Konzentrationen im Blut und in der Tränenflüssigkeit im Vergleich zu den Teilnehmerinnen aus Gruppe 1 ohne Migräne (normaler Zyklus).
  • Die Teilnehmerinnen aus Gruppe 2 und 3 mit Migräne (orale Verhütung / Menopause) hatten ähnlich hohe CGRP-Spiegel im Vergleich zu den Teilnehmerinnen aus den Gruppen 2 und 3 ohne Migräne (orale Verhütung / Menopause). 

Eine erhöhte Freisetzung von CGRP während der Menstruation könnte demnach ein Grund dafür sein, dass manche Frauen unter häufigen und starken Migräneattacken leiden.

Auch andere Studien konnten bereits nachweisen, dass Migräneattacken während der Menstruation öfter vorkommen und stärker ausgeprägt sind. Hierbei sind wohl vor allem die Schwankungen in den Hormonspiegeln ausschlaggebend.

Kritik

Bei der Studie handelt es sich um eine sogenannte Pilotstudie. Das heißt: in der Studie wurden erste Zusammenhänge untersucht und gefunden.

Mit insgesamt 180 untersuchten Frauen ist die Teilnehmerzahl relativ klein. Darüber hinaus ist die Messung des CGRP-Spiegels in der Tränenflüssigkeit unter Umständen nicht besonders exakt.

In jedem Fall braucht es weitere größere und genauere Studien hierzu.

Fazit

Zu verstehen, welche Ursachen und Mechanismen zur Entstehung von Migräne beitragen, hilft dabei, diese zukünftig erfolgreicher therapieren zu können.

Bestätigt sich der starke Zusammenhang zwischen Migräne und einem zu hohen CGRP-Spiegel, könnten die Therapiemöglichkeiten in dieser Hinsicht ausgebaut werden.

Zwar gibt es bereits sogenannte CGRP-Inhibitoren, sprich: Medikamente, die die Wirkung von CGRP hemmen. Weitere Forschungsergebnisse können aber dazu beitragen, dass diese Substanzen verbessert werden. Zudem kann untersucht werden, bei welchen Patientinnen der Einsatz dieser Wirkstoffe sinnvoll ist.

Quellenangaben

Links