• Die Minipille beeinflusst sowohl den Zervixschleim im Gebärmutterhals als auch die Gebärmutterschleimhaut, um Deinen Empfängnisschutz zu gewährleisten.
• Je nach Wirkstoff kann die Minipille auch Deinen Eisprung hemmen.
• Passieren Fehler in der Anwendung, kann das die Wirkung und Verhütungssicherheit der Minipille beeinflussen.

Die Minipille wirkt in mehrfacher Weise, um Deinen Empfängnisschutz zu gewährleisten:

1. Das enthaltene Gestagen-Hormon der Minipille sorgt dafür, dass sich die Zähflüssigkeit des Zervixschleims im Gebärmutterhals verändert. Dadurch ist es den Spermien nicht möglich, in die Gebärmutter einzudringen.

2. Zudem baut sich durch das Hormon die Gebärmutterschleimhaut nur unzureichend auf, weshalb sich eine befruchtete Eizelle erst gar nicht einnisten kann.

3. Die beiden höher dosierten Minipillen mit Desogestrel und Drospirenon hemmen zusätzlich den Eisprung.

Wirkstoffe

Die Minipille wird auch als Gestagen-Monopräparat bezeichnet. Grund: Sie enthält als Wirkstoff lediglich das synthetische Hormon Gestagen in Form von Desogestrel, Drospirenon oder Levonorgestrel.

• Desogestrel und Drospirenon entfalten ihre Wirkung über die Erhöhung der Zähflüssigkeit des Zervixschleims und über die Unterdrückung des Eisprungs.
• Levonorgestrel wirkt dagegen hauptsächlich über die Veränderung des Zervixschleims und den unzureichenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Für sofortigen Empfängnisschutz durch die Minipille nimmst Du diese am ersten Tag Deiner Monatsblutung. Bist Du Dir sicher, dass keine Schwangerschaft besteht, kannst Du auch an einem anderen Tag mit der Einnahme starten. Achte bitte darauf, dass Du dann in den darauffolgenden sieben Tagen zusätzlich verhüten musst – zum Beispiel mit einem Kondom.

Die Minipille wird ohne Pause und täglich, möglichst immer zur selben Uhrzeit, eingenommen. Die Verhütungssicherheit kann zudem nur gewährleistet werden, wenn das Einnahmefenster eingehalten wird. Es unterscheidet sich je nach Wirkstoff:

Hast Du die Minipille vergessen, vergewissere Dich, wie groß das Toleranzfenster bei verspäteter Einnahme bei Deinem Pillenpräparat ist. Überschreitest Du das Toleranzfenster, dann steigt das Risiko für eine ungewollte Schwangerschaft. Zur Sicherheit solltest Du in diesem Fall bis zu sieben Tage nach der vergessenen Einnahme zusätzlich mit einer hormonfreien Methode verhüten.

Die Minipille hat im Vergleich zur Kombipille geringere Nebenwirkungen. Da aber auch die Minipille zu den hormonellen Verhütungsmitteln zählt, kann es je nach Wirkstoff und Dosierung zu unerwünschten Wirkungen kommen, wie:

• Zwischenblutungen
• Kopfschmerzen
• Akne 
• Übelkeit und Schwindel
• Verminderte Libido
• Brustspannen
• Wassereinlagerungen

Sprich mit Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt, wenn Du unter starken und / oder langanhaltenden Nebenwirkungen leidest. Eventuell ist ein Wechsel zu einer anderen Verhütungsmethode sinnvoll.

Wie jedes Medikament kann auch die Wirkung der Minipille durch bestimmte medizinische Mittel beeinträchtigt werden. Dazu gehören unter anderem:

• Antibiotika
• Johanniskraut-Präparate
• Aktivkohle zur Behandlung von Durchfall
• Medikamente gegen Epilepsie, Pilzinfektion, Tuberkulose oder HIV-Infektion / AIDS

Solltest Du eines dieser Medikamente einnehmen, lies Dir die Packungsbeilage durch und sprich mit Deiner Ärztin / Deinem Arzt. Gemeinsam solltet ihr entscheiden, ob eine andere Verhütungsmethode sicherer für Dich ist.

Die Minipille ist ein zuverlässiges hormonelles Verhütungsmittel. Korrekt angewendet besteht ein hoher Empfängnisschutz. Doch auch die Minipille kann, wie jedes Medikament, Nebenwirkungen auslösen.

Lass Dich bei der Wahl Deines Verhütungsmittels von Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt beraten, um die für Dich und Deine Bedürfnisse passende Verhütungsmethode zu finden.