Ständig wiederkehrende Blasenentzündung

Du bekommst immer wieder Blasenentzündungen (Zystitis) und bist Dir nicht sicher, woran es liegt? Erfahre hier mehr über mögliche Gründe, warum eine Blasenentzündung auch trotz Antibiotika immer wieder auftaucht und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei mindestens 3 Infektionen pro Jahr oder 2 Infektionen pro Halbjahr wird eine wiederkehrende Blasenentzündung auch als chronische Zystitis bezeichnet.
  • Dass die Blasenentzündung wiederkommt, kann an Antibiotika-Resistenzen liegen, Deinem Verhalten oder anderen Gegebenheiten Deines Körpers.
  • Deine Ärztin / Dein Arzt stellt zusammen mit Dir die Ursache fest, um die bestmögliche Behandlung einzuleiten.

Ab wann ist eine wiederkehrende Blasenentzündung chronisch?

Wenn eine Blasenentzündung immer wieder kommt (mehr als 3-mal pro Jahr oder 2-mal pro Halbjahr) kann es sein, dass Du eine chronisch-wiederkehrende Blasenentzündung hast.

Chronisch bedeutet bei Krankheiten, dass sie lange andauern, nicht oder nicht vollständig geheilt werden können und wiederholte Behandlungen erforderlich machen können.

Neben der chronisch-wiederkehrenden Blasenentzündung, gibt es 3 weitere Ausprägungen von chronischen Blasenentzündungen:

  • Interstitielle Zystitis 
  • Reizblase 
  • Strahlencystitis 

In diesem Artikel geht es um die häufiger vorkommende chronisch-wiederkehrende (rezidivierende) Blasenentzündung.

Symptome einer wiederkehrenden Blasenentzündung

Die Symptome einer chronisch-wiederkehrenden Blasenentzündungen und die einer akuten Blasenentzündung weichen kaum voneinander ab.

Ob es sich dabei um eine neue Infektion handelt oder einen Rückfall ist schwierig zu unterscheiden.

Eine Blasenentzündung kannst Du grundsätzlich u. a. an diesen Symptomen erkennen:

  • Brennen beim Wasserlassen
  • Getrübter Urin
  • Häufiger Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen im Unterleib
  • Veränderter Geruch des Urins
  • Blut im Urin
  • Eitriger Ausfluss im Urin
  • Fieber
  • Juckreiz
  • Krampfartiges, schmerzhaftes Zusammenziehen der Blase mit starkem Harndrang
  • Nur geringe Urinmengen beim Wasserlassen
  • Plötzlich auftretender, drängender Harndrang
  • Vermehrter nächtlicher Harndrang (Nykturie)

Notiere, wann und wie oft Du eine Blasenentzündung bei Dir bemerkst. Mit den Informationen gehst Du zu Deiner Ärztin / Deinem Arzt, um die Ursache(n) abzuklären.

Was kannst Du tun?

Eine chronisch-wiederkehrende Zystitis kann viele Ursachen haben. Im Folgenden liest Du die häufigsten.

Antibiotikum

Eine Blasenentzündung wird häufig mit einem Antibiotikum behandelt, um dem Körper zu helfen, die verantwortlichen Erreger abzutöten. Nimmst Du das Antibiotikum nicht über den verschriebenen Zeitraum hinweg, kann die Blasenentzündung trotz Antibiotika kurze Zeit später wieder auftauchen. Das liegt daran, dass nicht alle Erreger bekämpft wurden.

Wenn sich die Blasenentzündung trotz Antibiotika verschlimmert, sind die Erreger eventuell gegen das Antibiotikum resistent. In dem Fall erstellt Deine Ärztin / Dein Arzt ein Antibiogramm, um ein wirksames Präparat zu finden.

Veränderungen im Alltag & Hausmittel 

Um ein erneutes Festsetzen der Bakterien an der Blasenwand zu verhindern, kann es hilfreich sein, die Trinkmenge auch nach Abklingen der Symptome über einen längeren Zeitraum zu erhöhen.

D-Mannose ist ein Einfachzucker, den Du vorbeugend einnehmen kannst. Der natürliche Wirkstoff ummantelt die Bakterien in Deiner Blase und verhindert so, dass diese sich an Deiner Blasenschleimhaut oder Blasenwand festsetzen. Beim nächsten Toilettengang spülst Du die Bakterien einfach mit dem Urin aus.

Achtung: Wiederkehrende Blasenentzündungen können auch dadurch entstehen, dass Du nur pflanzliche Mittel anwendest, die Erreger dadurch aber nicht vollständig ausgespült werden. Die Symptome können zwischendurch abklingen und kurze Zeit später wieder erscheinen.

Geschlechtsverkehr

Häufiger Geschlechtsverkehr kann ebenfalls zu einer wiederkehrenden Blasenentzündung führen. Bakterien aus dem Darmausgang können durch einen Wechsel zwischen Anal- und Vaginalsex leicht in die Harnröhre gelangen. Gehe deshalb immer nach dem Sex auf Toilette und entleere Deine Blase vollständig.

Auch manche Verhütungsmittel wie Spermizide oder Barrieremethoden wie das Diaphragma erhöhen das Risiko für eine Blasenentzündung. Sprich mit Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt über mögliche Alternativen.

Gestörte Vaginalflora

Übertriebene Intimhygiene oder Antibiotika können das Gleichgewicht und Mikrobiom der Vagina durcheinanderbringen. Reinige Deinen Intimbereich ausschließlich mit sauberem Wasser ohne Seife. Nachdem Du Antibiotika genommen hast, kannst Du z. B. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien verwenden und so das Risiko für eine erneute Infektion reduzieren.

Behandlung der wiederkehrenden Blasenentzündung

Ein paar Ursachen und Behandlungsmethoden haben wir kurz im obigen Abschnitt angesprochen. Doch was passiert, wenn die Blasenentzündung trotzdem wiederkommt?

Dauerhafte Antibiotika-Therapie

Eine Möglichkeit, eine chronisch-wiederkehrende Blasenentzündung zu behandeln, ist eine Antibiotika-Einnahme über einen längeren Zeitraum. Bitte beachte, dass eine dauerhafte Antibiotika-Therapie mit Nebenwirkungen verbunden sein kann. Sprich mit einem Arzt / einer Ärztin, ob diese Behandlung für Dich infrage kommt.

Impfung gegen chronische Blasenentzündung

Um einer wiederkehrenden Blasenentzündung vorzubeugen, kannst Du Dich impfen lassen. Aktuell gibt es 2 Impfstoffe: Den einen kannst Du oral als Kapsel einnehmen (Uro-Vaxom®), der andere wird mit einer Spritze in den Muskel verabreicht (StroVac®). Deine Ärztin / Dein Arzt berät Dich, ob die Impfung gegen eine Blasenentzündung bei Deiner Krankheitsgeschichte Sinn ergibt.

Behandlung von Restharnbildung

Eine weitere Ursache für chronisch-wiederkehrende Blasenentzündungen kann zudem eine anatomische Gegebenheit sein. Eventuell entleert sich Deine Blase nicht komplett nach dem Wasserlassen und bietet so einen Nährboden, auf dem sich Bakterien vermehren können.

Behandlungsmethoden dieser Blasenfunktionsstörung sind zum Beispiel das regelmäßige Wasserlassen über einen Katheter, eine Stimulationstherapie von geschwächten Muskeln oder eine medikamentöse Therapie. Deine Ärztin / Dein Arzt berät Dich.

Behandlung von Östrogenmangel 

Auch eine Hormonmangel kann die Wahrscheinlichkeit für Blasenentzündungen erhöhen. In den Wechseljahren beispielsweise sinkt die Produktion des Sexualhormons Östrogen. Die Folgen? Unter anderem kann das Gewebe rund um die Harnwege schwächer werden, was ein Aufsteigen der Bakterien von der Harnröhre in die Blase begünstigt.

Lass Dich von Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt untersuchen und darüber aufklären, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Häufig gestellte Fragen

Was kann man gegen eine immer wiederkehrende Blasenentzündung tun?

Warum kommt eine Blasenentzündung immer wieder?

Warum habe ich eine wiederkehrende Blasenentzündung trotz Antibiotika?

Quellenangaben

Links