Akne Ratgeber - MySummer

Akne zählt zu den am weitesten verbreiteten Hautkrankheiten

Fettige Haut, Pickel und Mitesser kennt fast jeder. Insbesondere in der Pubertät haben viele Menschen mit unreiner Haut zu kämpfen. Bei einigen verschwinden Pickel und Co. aber nicht mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter: Bei etwa 40 Prozent der Betroffenen verläuft die Hauterkrankung schwerwiegender. Treten harte, schmerzhafte und leicht entzündliche Knoten und Pickel an Gesicht, Hals, Dekolleté und Rücken auf, spricht man von Akne vulgaris. Woran Du Akne erkennst, was sie verursacht und was dagegen hilft, erfährst Du in diesem Artikel.

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Akne: Was ist das?

Akne ist eine der am häufigsten auftretenden Krankheiten der Haut – circa 85 Prozent der Menschen hatten schon einmal mit Pickeln, Mitessern und Pusteln zu kämpfen. Meist tritt Akne bei den betroffenen Personen in der Pubertät ab dem neunten Lebensjahr auf und klingt bis zum dritten Lebensjahrzehnt wieder ab. Das ist aber nicht immer der Fall: Hast Du als Erwachsener Akne, spricht man von einer Spätakne – auch Acne tarda oder Erwachsenenakne genannt.

In der Regel wird Akne durch hormonelle Veränderungen im Jugendalter ausgelöst. Dann bilden sich vorwiegend an der Stirn und am Kinn Pusteln, Pickel und Mitesser. Akne kann aber auch an anderen Körperstellen auftreten – etwa an Rücken und Dekolleté, am Hals, am Po, auf den Schultern und der Brust, der Kopfhaut oder an den Oberschenkeln.

Ab wann spricht man von Akne

Akne tritt in unterschiedlichen Formen, Stufen und Schweregraden auf. Ab wann man von Akne spricht, hängt also von der Definition ab. Grundsätzlich unterscheiden Mediziner:innen zwischen einer leichten und der klinischen Akne.

  • Leichte Akne: Die leichte Akne tritt bei etwa 60 Prozent der Jugendlichen in der Pubertät auf. Die Betroffenen haben mit wenigen Pickeln und Mitessern zu kämpfen, die überwiegend nach einem kürzeren Zeitraum von ein bis zwei Jahren wieder verschwinden. Wenn auch Du leichte Akne hast, kannst Du diese oftmals bereits gut mit frei verkäuflichen Mitteln aus der Apotheke oder der Drogerie behandeln.
  • Klinische Akne: Bei ca. 40 Prozent der Betroffenen ist die Hautkrankheit stärker ausgeprägt. Bei der klinischen Akne können die Hautprobleme länger anhalten (bis zum 30. Geburtstag und darüber hinaus). Meist muss diese Form der Akne durch Dermatologen / Dermatologinnen mit bestimmten Medikamenten behandelt werden. Wird die medikamentöse Therapie zu früh beendet, kommt es zu einem Rückfall [1].

Akne und ihre Entstehung: Was verursacht Akne?

Da Akne in verschiedenen Stadien und Ausprägungen auftritt, gibt es keine einheitliche Antwort auf die Frage, wie Akne entsteht. Schauen wir uns einmal die typischsten Verursacher genauer an.

Hormonelle Veränderungen

Zu den häufigsten Formen und Arten von Akne zählt die Akne vulgaris – die gewöhnliche Akne. Sie wird durch Hormone verursacht, und zwar von den sogenannten Androgenen. Androgene sind die männlichen Geschlechtshormone, wie Testosteron. Sie werden jedoch nicht nur im männlichen, sondern auch im weiblichen Körper produziert, wenn auch in geringerer Menge.

Androgene regen die Produktion der Talgdrüsen an und geben diesen gleichzeitig das Kommando, viel Hornmaterial zu produzieren. Dieses überschüssige Hornmaterial verstopft bei Akne den Talgdrüsengang, sodass der Talg nicht mehr abfließen kann. Das Ergebnis: Es bilden sich Mitesser – sogenannte Komedonen – mit einem schwarzen Punkt aus Melanin in der Mitte. Das ist kein Schmutz, sondern entsteht durch die Reaktion mit Sauerstoff an der Luft.

Propionibakterien (propionibacterium acnes), die ganz normal auf unserer Haut leben, lieben den überschüssigen Talg. Sie vermehren sich und verursachen Entzündungen, die dann zu den für die Akne typischen Pusteln und eitrigen Pickeln führen. Da die männlichen Androgene die Produktion von Fett und Hornzellen in den Talgdrüsen befeuern, haben Männer und Jungen meist mehr mit Akne zu kämpfen als Mädchen und Frauen.

Hautpflege mit Kosmetika 

Vielleicht kennst Du es auch – Du hast schon alles gegen Deine Akne versucht, aber nichts hilft. Das kann daran liegen, dass Du die falschen Kosmetikprodukte verwendest. Denn nicht nur Hormone können Akne verursachen, sondern auch bestimmte Fette in Kosmetik- und Hautpflegeprodukten. Diese tragen dann zur Verstopfung der Ausführungsgänge der Talgdrüsen bei und führen genau zu dem, was Du eigentlich mit den Produkten behandeln wolltest: Pickel und Pusteln.

Medikamente

Auch Medikamente, die Du zu Dir nimmst, können Akne hervorrufen. Zu diesen können unter anderem folgende Arzneimittel zählen:

  • Antibiotika
  • Anabolika
  • Adrenocorticotropin 
  • Psychopharmaka
  • Bromhaltige Schlaf- und Beruhigungsmittel
  • Kortison
  • Neuroleptika (Medikamente gegen verschiedene psychische Erkrankungen)
  • Halogene als Desinfektionsmittel
  • EGF-Rezeptoragonisten (Arzneimittel zur Krebsbehandlung)

Selbst die Antibabypille – die vielen Frauen für die Therapie von Akne verschrieben wird – muss nicht immer zur Besserung des Hautbildes führen, sondern kann selbst Pickel verursachen. Dies hängt wesentlich von der Zusammensetzung des jeweiligen Präparates ab [2].

Ernährung

Bestimmte Lebensmittel haben im Zusammenhang mit der Verursachung von Akne einen schlechten Ruf. So stehen etwa sehr fettreiche Nahrungsmittel, Zucker und Milchprodukte im Verdacht, Akne zu begünstigen bzw. zu verschlechtern. Die wissenschaftliche Beweislage dazu ist allerdings (noch) vergleichsweise dünn. Dennoch kann es helfen, Deine Ernährung umzustellen und auf Milch und Milchprodukte sowie zucker- und fettreiche Lebensmittel zu verzichten. Sprich mit Deiner Ärztin darüber: Sie kann gemeinsam mit Dir einen passenden Ernährungsplan erstellen.

Weitere Risikofaktoren

Neben Hormonen, Ernährung und einer falschen Hautpflege gibt es noch weitere Risikofaktoren, die die Entstehung von Akne unterstützen. So ist zwar nicht klar, ob Akne vererbbar ist – allerdings gibt es tatsächlich eine erbliche Veranlagung. Auch Stress und psychische Belastung können Akne begünstigen. Ein ungesunder Lebensstil – etwa durch übermäßigen Alkoholkonsum und Zigarettenrauch – zählt ebenso wie eine hohe Luftfeuchtigkeit zu den Risikofaktoren von Akne.

Akne-Symptome und -Formen: Wie kann ich Akne erkennen?

Klar, Akne erkennt man an Pickeln, Pusteln und Mitessern. Doch es gibt sie in unterschiedlichen Schweregraden und Formen. Woran Du erkennst, ob es sich bei Deinen Hautproblemen um leichte Akne handelt oder nicht, erfährst Du jetzt.

Akne vulgaris

Akne vulgaris entsteht hauptsächlich dort, wo sich in Deiner Haut viele Talgdrüsen befinden. Das ist vor allem im Gesicht in der sogenannten T-Zone – also an Stirn, Kinn und Nasenrücken – der Fall. Aber auch andere Stellen wie Deine Wangen können betroffen sein. Seltener tritt Akne an Hals, Rücken und Oberschenkeln auf.

Akne vulgaris ist die häufigste Akneform. Sie lässt sich – abhängig vom Schweregrad – in 3 Unterarten unterteilen:

  • Acne comedonica: Sie betrifft nur das Gesicht und zeichnet sich durch offene und geschlossene Mitesser aus, die kaum entzündet sind. Diese befinden sich meist vor allem im seitlichen Nasen-, Kinn- und Stirnbereich. 
  • Acne papulopustulosa: Sie geht mit Mitessern und entzündeten Pickeln einher, die nicht nur im Gesicht, sondern auch am Rücken auftreten können. Aus den Entzündungen können unterschiedliche Narbentypen entstehen.
  • Acne conglobata: Sie ist die schwerste Krankheitsform der Akne (entzündliche Akne). Aus den Pickeln bilden sich schmerzhafte und leicht entzündliche Knoten, die 1 bis 2 cm groß sind und nach dem Abheilen häufig deutlich sichtbare Narben hinterlassen. Auch können die Knoten im Krankheitsverlauf miteinander zu Gängen verschmelzen oder sich als tiefe Abszesse abkapseln.

Hast Du mit einer mittelschweren oder schweren Form von Akne zu kämpfen, ist es ratsam, Dich an einen Arzt oder eine Ärztin für Hautkrankheiten zu wenden. Er oder sie kann mit Dir geeignete Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten besprechen.

Akne inversa

Bemerkst Du Pickel oder Pusteln unter den Achseln oder in der Genital-, Leisten- und Gesäßregion, handelt es sich hierbei um eine chronische Hauterkrankung. Man spricht in der Medizin auch von einer Acne inversa oder Hidradenitis suppurativa. Eine mögliche Ursache könnte die Verdickung der Hornschicht (Hyperkeratose) im Bereich der Haarfollikel sein.

Die Ursachen von Acne inversa sind allerdings bis heute in der Medizin nicht abschließend geklärt. Vermutlich ist sie hormonell bedingt, erblich veranlagt oder wird durch ein gestörtes Immunsystem hervorgerufen [3].

Auch hier ist es wichtig, Dich an einen Arzt oder eine Ärztin zu wenden, wenn die Symptome nicht nach einer gewissen Zeit von allein verschwinden. Acne inversa bedarf einer anderen Behandlung als Acne vulgaris, über die Dich Dermatolog:innen am besten aufklären können.

Weitere Akne-Formen und -Arten

Neben diesen Arten von Akne gibt es noch weitere Formen, die hier nur kurz genannt werden sollen:

  • Acne fulminans (im Zusammenhang mit Acne conglobata, es kann zu Fieber, Hautnekrosen, Nieren- und Gelenkentzündungen kommen)
  • Acne neonatorum (bei Neugeborenen, heilt aber nach der Entbindung schnell ab)
  • Acne infantum (setzt sich im Kleinkindalter fort, möglicherweise aufgrund angeborener hormoneller Enzymmangelstörungen oder zu fetthaltiger Hautpflege)
  • Acne medicamentosa (durch Medikamente bedingte Pickel und Pustel)
  • Acne venenata (Berufsakne / Kontaktakne bei Menschen, die mit Ölen, Teer oder in heiß-feuchter Umgebung arbeiten, kann aber auch durch Kosmetikartikel hervorgerufen werden)

Diagnose und Therapie: Das hilft wirklich bei Akne

Akne ist aufgrund des Erscheinungsbildes leicht zu diagnostizieren. Pickel (eitrig oder nicht), Mitesser (geschlossen und offen) sowie Pusteln sind deutliche Anzeichen für Akne. Liegt eine leichte Form der Akne vor, kannst Du diese mit frei verkäuflichen Mitteln aus der Apotheke oftmals schon recht gut behandeln. Dennoch kann es ratsam sein, Dich ärztlich beraten zu lassen, bevor Du selbstständig mit der Therapie beginnst.

Ab wann bei Akne zur Dermatologin / zum Dermatologen?

Bei folgenden Symptomen ist es ratsam, Dich an einen Arzt oder eine Ärztin für Hautkrankheiten zu wenden:

  • Große, wunde und eitrige Pickel
  • Plötzliche Verschlechterung des Hautbildes
  • Schwere psychische Belastung durch die Akne
  • Aknenarben

Dein Arzt oder Deine Ärztin kann Dich nicht nur über geeignete Behandlungsmöglichkeiten aufklären, sondern zunächst auch ausschließen, ob überhaupt eine Form von Akne oder eine andere Hautkrankheit vorliegt. Besteht der Verdacht, dass eine Infektion vorliegt, kann das Sekret aus den Mitessern im Labor untersucht werden. So kann man feststellen, welche Bakterien für die Infektion verantwortlich sind.

Dies ist wichtig, da sich danach die Art der Behandlung richtet. Wird festgestellt, dass Du an Acne venenata oder Acne medicamentosa leidest, geht es in erster Linie darum, die Ursachen zukünftig zu vermeiden – also z. B. bestimmte Medikamente. In Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin kommt gegebenenfalls eine andere Behandlung infrage.

Akne behandeln: die richtige Hautpflege

Wird bei Dir Akne vulgaris festgestellt, ist die richtige Hautpflege das A und O, um die Pickel in den Griff zu bekommen. Wichtigste Regel: Insbesondere Pickel oberhalb der Oberlippe, seitlich der Nase und zum Augenwinkel hin solltest Du auf keinen Fall selbst ausdrücken. Es besteht die Gefahr, dass Keime eindringen und es zum Verschluss bestimmter Gefäße kommt.

Daneben können Dir folgende Tipps helfen, Deine Haut richtig zu pflegen:

  • Wasche die von Akne betroffenen Hautregionen einmal am Tag mit einer pH-neutralen und parfümfreien Waschlotion.
  • Verzichte auf aggressive Seifen und Substanzen – diese zerstören das Bakterien-Milieu der Haut und können die Akne verschlimmern.
  • Benutze nach dem Waschen eine Feuchtigkeitscreme auf Wasserbasis, keine fettigen und öligen Cremes.
  • Achte darauf, dass Deine Pflegeprodukte auf unreine Haut zugeschnitten sind.
  • Wenn Du Pickel überschminken möchtest, verzichte auf komedogene Produkte. Greife stattdessen zu antiseptischen Abdeckcremes. 
  • Bestimmte Stoffe können helfen, Deine Hautbarriere wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu gehören etwa Niacinamide und Peelings mit AHA und BHA [4].

Medikamente, Cremes, Säuren und Gele bei Akne 

Bei schwereren Formen von Akne kann es sinnvoll sein, die Hautkrankheit mit Medikamenten und verschreibungspflichtigen Cremes und Salben zu behandeln. Welche Arzneimittel Deiner Haut helfen können, bestimmt Dein Arzt oder Deine Ärztin nach einer ausführlichen Diagnose. Folgende Wirkstoffe können eine weitere Entzündung der Talgdrüsen und damit die Ausbreitung von Akne vermindern:

  • Antibiotika: Sie bekämpfen Bakterien und wirken entzündungshemmend, dürfen jedoch nicht länger als zwei bis drei Monate angewendet werden.

  • Retinoide (Vitamin-A-Säure-Präparate): Sie können sowohl allein als auch in Kombipräparaten zur äußerlichen Behandlung eingesetzt werden. Häufig werden sie mit Benzoylperoxid kombiniert. Vitamin-A-Säure reduziert die Verhornung der Talgdrüsenausführungsgänge und damit die Bildung neuer Mitesser.

  • Benzoylperoxid: Der Stoff tötet die Akne verursachenden Bakterien ab, hat aber keinen Einfluss auf Mitesser.

  • Azelainsäure: Auch diese Säure reduziert die Verhornung und wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.

  • Alpha-Hydroxysäuren: Als natürliche Fruchtsäuren öffnen sie die Poren der Ausführungsgänge der Talgdrüsen.

Tretinoin zählt zur Wirkstoffgruppe der Retinoide und ist ideal für die Behandlung von Akne: Die Vitamin-A-Säure hat eine hautschälende Wirkung – dadurch verstopfen deine Talgdrüsen nicht mehr so leicht, der Talg kann einfacher abfließen und daraus resultierende Entzündungen bleiben aus. Das Tretinoin-Gel von MySummer ist besonders einfach in der Anwendung, verfügt über eine hohe Wirksamkeit und wurde von unseren Dermatologinnen für Dich entwickelt.

Leidest Du an einer schweren Form von Akne, kann es notwendig sein, diese mit Medikamenten zu behandeln. Meist werden diese in Form von Tabletten verabreicht. Infrage kommen etwa bestimmte Hormonpräparate wie die Pille, Antibiotika und Retinoide (Isotretinoin). Die ersten beiden Präparate sollten mit lokalen Mitteln zur äußeren Anwendung wie z. B. Azelainsäure kombiniert werden. Isotretinoin gehört zu den wirksamsten Mitteln bei schwerster Akne. Da es aber erhebliche Nebenwirkungen hervorrufen kann, wird es nur nach einer ausführlichen Beratung durch Deinen Arzt oder Deine Ärztin verschrieben.

Zusammenfassung

Akne kann nicht nur Deinen Körper, sondern auch Deine Seele und Psyche stark belasten – insbesondere, wenn Du an einer schweren Verlaufsform leidest. Pickel, Pusteln und Knoten im Gesicht können kosmetisch als sehr störend empfunden werden und das Selbstwertgefühl herabsetzen. Da hilft es meist auch nicht viel, dass Akne zu den am weitesten verbreiteten Hautkrankheiten gehört und fast jeder von uns schon einmal damit zu kämpfen hatte.

Wenn Du Dich in Deiner Haut nicht wohlfühlst, Schmerzen hast und / oder Dich die Akne auf andere Weise belastet, ist es sinnvoll, ärztliche Unterstützung zu suchen. Ein Hautarzt bzw. eine Hautärztin bespricht mit Dir geeignete Behandlungsschritte und Therapiemöglichkeiten. Die Dermatologinnen von MySummer sind für Dich im Einsatz. Löse Deine Hautirritationen online – ganz einfach, ohne Termin und Wartezeiten und individuell auf Deine Bedürfnisse abgestimmt.

Häufige Fragen

Was hilft am besten gegen Akne?

Wann ist die Akne am schlimmsten?

Was ist der Unterschied zwischen Pickel und Akne?

Wie sieht Akne am Anfang aus?

Was verschreibt der Hautarzt bei Akne?

Quellenangaben

Links