Verhütungspflaster Anwendung

Das Verhütungspflaster ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Es enthält die Hormone Östrogen und Gestagen. Es wird auf die Haut aufgeklebt und gibt kontinuierlich die Hormone in die Blutbahn ab. In diesem Artikel erfährst Du, was Du bei der Anwendung des Verhütungspflasters beachten musst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Verhütungspflaster gibt die Hormone Östrogen und Gestagen über die Haut in den Körper ab.
  • Es ist trotz Erbrechen und Durchfall wirksam.
  • Durch die wöchentliche Anwendung eignet es sich auch für Frauen, für die eine regelmäßige tägliche Einnahme nicht möglich ist.

Anwendung des Verhütungspflasters

Das Verhütungspflaster ist einfach zu handhaben. Wenn Du Dich an die folgenden Hinweise und Ratschläge hältst, schützt es in der Regel zuverlässig und sicher vor einer ungewollten Schwangerschaft.

Erste Anwendung des Verhütungspflasters

In jedem Anwendungszyklus brauchst Du drei Pflaster. Jeder Zyklus dauert insgesamt vier Wochen: drei Wochen mit Verhütungspflaster, eine Woche ohne.

Das erste Pflaster wird am ersten Tag der Menstruation fest auf die Haut geklebt. Damit beginnt der vierwöchige Anwendungszyklus.

Jeweils nach sieben Tagen, also an Tag 8 und an Tag 15, wird das Pflaster durch ein neues ersetzt. Am 22. Tag ziehst Du das dritte Pflaster ab und eine siebentägige Anwendungspause folgt. In dieser Pause tritt die Abbruchblutung ein. Nach sieben Tagen beginnst Du mit einem neuen Anwendungszyklus. Bitte beachte, dass das pflasterfreie Intervall auf keinen Fall länger als 7 Tage dauern darf, da ansonsten der Empfängnisschutz gefährdet ist.

Der Verhütungsschutz ist sofort gegeben, wenn Du das Verhütungspflaster am ersten Tag Deiner Menstruation aufklebst.

Es ist möglich, die erste Anwendung zwischen dem zweiten und fünften Tag Deiner Menstruation zu starten. In diesem Fall musst Du allerdings in den anschließenden sieben Tagen zusätzlich verhüten, zum Beispiel mit einem Kondom.

Wenn Du von einer anderen hormonellen Verhütungsmethode auf das Verhütungspflaster wechselst oder nach einer Schwangerschaft mit der Anwendung beginnst, müssen besondere Regeln beachtet werden. Lass Dich in diesem Fall von Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt beraten.

Anwendung des Verhütungspflasters beim Duschen und Schwimmen

Das Verhütungspflaster ist so konzipiert, dass Du damit duschen, schwimmen, Sport treiben oder in die Sauna gehen kannst. Sollte es sich dennoch lösen, klebe es nur wieder auf, wenn es auch wirklich sicher hält. Damit das Pflaster wirksam ist, muss es von selbst kleben und darf nicht mit einem Klebestreifen befestigt werden. Sollte das nicht funktionieren, verwende ein neues Pflaster.

Verhütungspflaster durchnehmen

Normalerweise wird das Verhütungspflaster — mit Pflasterwechsel an Tag 8 und Tag 15 — für drei Wochen durchgehend angewendet. Auf die drei Wochen folgt eine siebentägige Anwendungspause. In Absprache mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt kannst Du das Verhütungspflaster durchgehend anwenden. Zum Beispiel, wenn Du den Zeitpunkt Deiner Hormonentzugsblutung verschieben möchtest.

Das Verhütungspflaster sollte nicht ohne ärztliche Absprache und nicht länger als sechs Wochen ohne Pause getragen werden. Während einer Anwendung ohne Pause können Zwischenblutungen auftreten.

Verhütungspflaster absetzen

Möchtest Du das Verhütungspflaster absetzen, ist es am besten, wenn Du einen Anwendungszyklus vollständig abschließt, sprich: Alle drei Verhütungspflaster verwendest und im Anschluss die Anwendung beendest. Bei Unsicherheiten wende Dich an Deine Gynäkologin oder Deinen Gynäkologen.

Verhütungspflaster aufkleben

Die Haut muss sauber, trocken und ungefettet sein, damit das Pflaster hält und wirken kann.  Am besten ist es, wenn Du das Pflaster nach dem Duschen aufklebst, bevor Du Dich eincremst. Die folgenden Körperstellen eignen sich zum Aufkleben:

  • Außenseite der Oberarme
  • Bauch
  • Obere Gesäßhälfte
  • Hüfte
  • Oberer Rücken

Auf keinen Fall darfst Du das Pflaster auf die Brüste oder verletzte und entzündete Hautstellen kleben. Achte beim Wechseln darauf, das Pflaster an unterschiedlichen Stellen aufzukleben. So kannst Du mögliche Rötungen oder Reizungen der Haut vermeiden.

Anwendungsfehler beim Verhütungspflaster

Sollte sich Dein Pflaster lösen oder Du den Wechsel vergessen, beachte bitte die Hinweise in den folgenden Abschnitten.

Verhütungspflaster löst sich

Hat sich das Verhütungspflaster komplett oder teilweise abgelöst, musst Du entweder das gelöste Pflaster wieder festkleben oder ein neues anbringen.

Wenn es weniger als 24 Stunden abgelöst war, bleibt der Verhütungsschutz in der Regel bestehen. In diesem Fall musst Du nur das Pflaster wieder festkleben oder, wenn es nicht mehr sicher haftet, ein neues verwenden.

Wenn es sich vor mehr als 24 Stunden abgelöst, bzw. mehr als 24 Stunden lang nicht fest auf der Haut geklebt hat, beginnst Du einen neuen Anwendungszyklus, indem Du ein neues Verhütungspflaster aufklebst. In den folgenden sieben Tagen musst Du zusätzlich, zum Beispiel mit einem Kondom, verhüten. Solltest Du Dir nicht sicher sein, wann sich das Pflaster gelöst hat, beginne ebenfalls einen neuen Anwendungszyklus.

Verhütungspflaster vergessen

Wenn Du vergessen hast, das Pflaster nach der 7-tägigen Pause zu wechseln, kannst Du das innerhalb von 48 Stunden nachholen, ohne dass der Verhütungsschutz eingeschränkt wird. Wurden die 48 Stunden allerdings überschritten, musst Du schnellstmöglich ein neues Pflaster aufkleben und einen neuen Anwendungszyklus starten.

In den darauf folgenden sieben Tagen musst Du eine zusätzliche Verhütung nutzen, beispielsweise ein Kondom.

Vor- und Nachteile des Verhütungspflasters

VorteileNachteile
Einfache AnwendungPotenziell am Körper sichtbar
Nur einmal wöchentlich an Verhütung denkenHautreizungen im Bereich des Pflasters möglich
Wirksamkeit durch Erbrechen oder Durchfall nicht beeinträchtigtPflaster kann sich unbemerkt lösen
Leber wird weniger belastet (im Vergleich zur Kombinationspille)Wirksamkeit lässt ab einem Körpergewicht von 90 kg nach
Sicherer Schutz durch Pearl-Index von 0,72 bis 0,9Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Thrombosen
Nicht für Raucherinnen und in der Stillzeit geeignet
Kann nicht in der Stillzeit angewendet werden
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten

Bei der Anwendung des Verhütungspflasters und der gleichzeitigen Einnahme anderer Medikamente kann es zu Wechselwirkungen kommen, die den Empfängnisschutz einschränken können. Zu diesen Medikamenten gehören Antibiotika, Antimykotika, Antiepileptika, Mittel gegen Tuberkulose, Mittel gegen HIV-Infektionen sowie Johanniskraut. 

Kläre unbedingt mit Deiner Ärztin bzw. Deinem Arzt alle weiteren Medikamente, die Du einnimmst, ab, um ein mögliches Gesundheitsrisiko zu vermeiden. Neben Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gibt es Kontraindikationen, also Umstände, unter denen Du das Verhütungspflaster nicht anwenden darfst (z. B. wenn Du rauchst, ein erhöhtes Thromboserisiko hast etc.).

Zusammenfassung

Das Verhütungspflaster ist sehr einfach in der Anwendung. Dadurch, dass es nur einmal wöchentlich gewechselt werden muss, eignet es sich vor allem für die Frauen, deren Alltag beispielsweise durch Schichtdienst oder Reisen geprägt ist.

Lass Dich von Deiner Gynäkologin oder Deinem Gynäkologen beraten, wenn Du Fragen zur Anwendung hast, oder herausfinden möchtest, ob diese Verhütungsmethode zu Dir passt.

Häufige Fragen

Wo soll ich ein Verhütungspflaster aufkleben?

Was soll ich tun, wenn sich das Verhütungspflaster löst?

Wann soll ich das Verhütungspflaster anwenden?

Welche Fehler können bei der Anwendung des Verhütungspflasters passieren?

Quellenangaben

Links