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Letzte Änderung: 17.01.2023

Ärztlich geprüft

Regelschmerzen: Übelkeit vor und während der Periode

Die Periode geht bei vielen Frauen mit Regelschmerzen einher. Dazu zählen nicht nur Unterleibsschmerzen: Unwohlsein, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit oder depressive Verstimmungen können ebenso auftreten. Einige Beschwerden zeigen sich unmittelbar vor der Periode, diese fallen unter den Begriff „prämenstruelles Syndrom“ (PMS). Andere Symptome bleiben häufig während der Periode bestehen, unter anderem Übelkeit.

In diesem Artikel erläutern wir, wie es zu Regelschmerzen und der damit einhergehenden Übelkeit kommt und wie sich die Symptome lindern lassen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Regelschmerzen.  
  • Hormone könnten der Auslöser für die Übelkeit sein. 
  • Ausgewogene Ernährung, Bewegung und im Notfall Medikamente verschaffen Abhilfe.

Symptome und Ursachen der Regelschmerzen

Durchschnittlich dauert der weibliche Zyklus 28 Tage. In dieser Zeit baut sich die Gebärmutterschleimhaut zunächst auf – tritt keine Schwangerschaft ein, baut sie sich zum Ende der Menstruation wieder ab und eine Blutung setzt ein. Blutungen werden durch unregelmäßige Kontraktionen der Gebärmutter verursacht. Diese können Regelschmerzen auslösen und können sich als ein leichtes Ziehen im Unterleib oder auch als schmerzhafte Krämpfe äußern.

Sie können sich auf den Bauch beschränken, aber auch in Rücken und Beinen ausstrahlen. Bei manchen Frauen sind die Regelschmerzen so stark, dass weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall hinzukommen. Auch Kopfschmerzen oder allgemeines Unwohlsein sind möglich während der Periode.[1]

Primäre und sekundäre Regelschmerzen

In der Medizin unterscheidet man zwischen primären und sekundären Regelschmerzen. Primäre Regelschmerzen werden durch die Kontraktion der Gebärmutter ausgelöst. Dabei spielen Prostaglandine eine wichtige Rolle. Dies sind hormonähnliche Botenstoffe (Gewebshormone), die bewirken, dass sich die Gebärmuttermuskulatur zusammenzieht, um die Schleimhaut zu lockern. Das löst wiederum die typischen Unterleibsschmerzen aus.

Primäre Regelschmerzen treten meist bereits mit der ersten Regelblutung während der Pubertät auf. Von diesem Zeitpunkt an bis zur ersten Schwangerschaft sind Regelschmerzen sehr häufig. Mit zunehmendem Alter nimmt ihre Häufigkeit und Intensität wieder ab.

Sekundäre Regelschmerzen werden nicht durch Kontraktionen der Gebärmutter, sondern durch eine Krankheit verursacht. Krankhafte Veränderungen des Beckens (Gebärmutterentzündung, Myome oder Polypen) führen ebenfalls zu Regelschmerzen. Diese sogenannten „erworbenen Periodenschmerzen“ treten vorwiegend zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf.

Die Krankheit Endometriose ist häufig die Ursache für sekundäre Regelschmerzen. Dabei handelt es sich um ein gutartiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. Dieses geht häufig mit starken Schmerzen einher. Da die Krankheit bislang nicht ausreichend untersucht ist, werden diese in vielen Fällen nicht mit Endometriose in Verbindung gebracht und als reguläre Periodenschmerzen verkannt.

Eine weitere Ursache für sekundäre Menstruationsschmerzen ist die Verwendung mechanischer Verhütungsmittel im Bereich des Gebärmutterhalses, wie die Spirale[2].

Regelschmerzen: Übelkeit vor und während der Periode

Es ist nicht ganz klar, was die Übelkeit vor und während der Periode verursacht, da die Wechselwirkungen im weiblichen Zyklus nicht vollständig entschlüsselt sind. Vermutet wird, dass der Anstieg des Progesteronspiegels bei gleichzeitigem Abfall des Östrogenspiegels ursächlich ist. Diese hormonellen Schwankungen wirken sich auf das Herz-Kreislauf-System, den Fett- und Zuckerstoffwechsel sowie den Darm aus.

Kurz vor dem Einsetzen der Periode können die Hormonschwankungen den Teil im Gehirn beeinflussen, der für die Steuerung der Übelkeit und Erbrechen zuständig ist. Dies sehen Mediziner als mögliche Ursache für zyklusbedingte Übelkeit.

Tipps gegen Übelkeit während der Periode

Übelkeit vor und während der Periode kann zusätzlich zu weiteren Beschwerden, die mit der Regel einhergehen, sehr belastend sein. Es gibt einige Tipps, mit denen sich Übelkeit, aber auch allgemeine Regelschmerzen lindern lassen:

  • Bewege Dich ausreichend: Leichte Bewegung regt den Darm an und kann Übelkeit reduzieren. Allgemein hilft regelmäßiger Sport bei Regelschmerzen, denn er kurbelt die Stoffwechselprozesse im Körper an und erleichtert damit die Hormonumstellung während des Zyklus.
  • Achte auf Deine psychische Gesundheit: Psychische Faktoren wie Stress oder belastende Beziehungen können Regelschmerzen und somit auch die Übelkeit verstärken.
  • Ernähre Dich gesund: Eine ausgewogene Ernährung und wenig Koffein, Alkohol und Nikotin lindern die Symptome von PMS. 
  • Trinke viel Tee: Bei Bauchschmerzen und Übelkeit vor und während der Periode hilft Tee mit Ingwer oder Fenchel-Anis-Kümmel. Eine heiße Wärmflasche auf dem Bauch wirkt ebenfalls wohltuend.
  • Greife im Notfall zu Medikamenten: Bei starker Übelkeit oder zur Vorbeugung kannst Du auf Präparate mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat zurückgreifen.[3]

Zusammenfassung

Regelschmerzen vor und während der Periode betreffen vor allem Frauen bis zu ihrem 30. oder 40. Lebensjahr. In Form des prämenstruellen Syndroms (PMS) treten sie schon einige Tage vor dem Einsetzen der Periode auf. Während der Periode klingen sie ab, es treten neue Symptome auf oder sie bleiben bestehen – dies ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

Besonders Übelkeit macht Frauen während dieser Zeit zu schaffen, vor allem, weil damit häufig eine Schwangerschaft in Verbindung gebracht wird. In den meisten Fällen liegen dem jedoch lediglich zyklusbedingte hormonelle Schwankungen zugrunde.

Häufige Fragen

Warum spüre ich Übelkeit während meiner Periode?

Ist Übelkeit während der Periode normal?

Was kann man gegen so starke Regelschmerzen und Übelkeit machen?

Wann sind Regelschmerzen nicht mehr normal?

Was kann ich gegen hormonell bedingte Übelkeit tun?

Quellenangaben

Links