Ärztlich geprüft durch das MySummer Ärztinnen-Team
Letzte Änderung: 13.02.2023

altText of the image

Ab wann wirkt die Pille

Die Pille ist ein hormonelles Verhütungsmittel und gehört aktuell zu den sichersten und zuverlässigsten Methoden zur Empfängnisverhütung. Damit die Pille wirkt, ist eine korrekte Anwendung unabdingbar. Erfahre in diesem Artikel mehr darüber, was es zu beachten gilt, wann die Pille nicht wirkt und in welchen Fällen von der Pille abzuraten ist.

ab_wann_wirkt_die_pille_mysummer

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pille schützt ab dem 1. Einnahmetag vor einer ungewollten Schwangerschaft.
  • Voraussetzung für sicheren Verhütungsschutz ist unter anderem die korrekte Anwendung. 
  • Ein zuverlässiger Schutz ist nicht mehr gewährleistet bei verspäteter / vergessener Einnahme der Pille außerhalb des Toleranzfensters.

Wie wirkt die Pille?

Um zu verstehen, ab wann die Pille wirken kann, ist es wichtig zu verstehen, wie die Pille funktioniert:

1) Hemmung des Eisprungs
2) Reduzierter Aufbau der Gebärmutterschleimhaut
3) Zähflüssiger Schleimpfropf als Barriere

Die Pille schützt zuverlässig ab dem ersten Einnahmetag, sofern Du sie am ersten Tag Deiner Periode einnimmst. Auch danach ist eine regelmäßige Einnahme, möglichst zum gleichen Tageszeitpunkt, unerlässlich. Der Menstruationszyklus gibt den Ausschlag dafür, ob es zu einer Schwangerschaft kommt oder nicht. Dein Körper beginnt, sich ab dem ersten Zyklustag hormonell auf eine Befruchtung einzustellen. Eine Pilleneinnahme vor diesem Prozessbeginn ist deshalb unerlässlich, um nicht schwanger zu werden.

Wann wirkt die Pille nicht

Du kannst die Pilleneinnahme auch zwischen dem zweiten und fünften Zyklustag der Menstruationsblutung beginnen. Dann ist ein sicherer Empfängnisschutz innerhalb des jeweiligen Zyklus allerdings nicht mehr gewährleistet. Dieser gibt den Startschuss für die Eireifung und den Eisprung. Die enthaltenen Hormone in der Minipille, Mikropille und Kombinationspille verhindern diesen Prozess. Bei einer verspäteten Einnahme könnte der Eireifungsprozess bereits im Gange sein. Ein sicherer Schutz ist erst im darauffolgenden Menstruationszyklus gegeben.

Je nach Präparat gibt es ein Toleranzfenster von drei bis zwölf Stunden. Die Minipille der Marke Slinda® mit dem Gestagen Drospirenon kannst Du sogar innerhalb von 24 Stunden nach der üblichen Einnahmezeit nachträglich einnehmen, abhängig von der aktuellen Einnahmewoche. Eine genaue Angabe findest Du im Beipackzettel Deiner Pille. Bis dahin solltest Du Dich mit einer weiteren hormonfreien Verhütungsmethode schützen, beispielsweise mit einem Kondom. Ein weiterer Schutz ist außerdem nötig in den folgenden Fällen:

  • Ein- oder mehrmaliges Einnahme-Versäumnis
  • Toleranzfenster wird nicht eingehalten
  • Pille wird mit anderen Medikamenten eingenommen (z. B. Antibiotika oder Antidepressiva)
  • Durchfall und Erbrechen

In diesen Fällen kann es sein, dass die Pille kaum noch oder gar nicht mehr wirkt. Die Pille weiter regelmäßig zu nehmen ist wichtig, damit Dein Menstruationszyklus nicht durcheinandergebracht wird. Sprich am besten mit Deiner Gynäkologin darüber, welche Medikamente Du aktuell einnimmst.

Pille pausieren oder zur Pille wechseln

Du möchtest mit einem neuen Pillenpräparat starten? Beginne mit der ersten Tablette nach der Pillenpause. So stellst Du weiterhin einen hohen Verhütungsschutz sicher. Es gibt Unterschiede zwischen Mini- und Kombinationspille. Nimmst Du Deine Pille durchgehend ein, beginnst Du nach der letzten Tablette Deines Blisters am Folgetag einfach mit dem neuen Pillenpräparat.

Mach Dir keine Sorgen darüber, dass Du während der pillenfreien Tage schwanger werden könntest. In diesen sechs oder sieben Tagen bist Du bei allen Pillen mit Gestagen und Östrogen trotzdem geschützt. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du die nächsten sieben Tage trotzdem zusätzlich mit einem Kondom verhüten.

Wechsel von einem anderen Verhütungsmittel

Du wechselst von anderen Verhütungsmethoden wie Kondom, Kupferspirale oder Diaphragma auf die Pille? Kontaktiere vor dem Absetzen der Pille oder dem Wechsel Deine Frauenärztin. Sie kann Risikofaktoren ausschließen und Dich zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufklären.

Wann Pille wechseln

Viele Präparate haben neben negativen auch positive Nebenwirkungen, wie z. B. ein regelmäßiger Menstruationszyklus, weniger Regelbeschwerden und ein besseres Hautbild. Und manchmal braucht es Zeit, bis sich die Symptome einpendeln. Warte ein wenig, bevor Du erneut wechselst: zu häufiges und schnelles Wechseln der Präparate können Deinen Zyklus irritieren. Wenn sich die Symptome allerdings nicht bessern, sprich mit Deiner Frauenärztin. Ein Pillenwechsel kommt infrage, wenn folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Migräneattacken und Kopfschmerzen
  • Dauerhafte Blutung oder regelmäßige Zwischenblutungen
  • Wassereinlagerungen 
  • (Risiko für) eine Thrombose
  • Enorme Verschlechterung des Hautbilds
  • Starke Gewichtszunahme 
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressionen

Frauen mit starken Regelschmerzen und Blutungen nehmen meist ein Kombinationspräparat. Dann ist ein Wechsel zur Minipille anzuraten. Meistens schwächen die Monatsblutungen dann ab. Risikofaktoren wie Adipositas, Migräne, Rauchen oder Bluthochdruck sind ebenfalls ein Grund für einen Pillenwechsel.

Das Thromboserisiko bei Minipillen ist weitaus geringer als bei Kombinationspillen. Wurde die Pille eingenommen, um einen positiven Nebeneffekt wie reinere Haut und gesünderes Haar zu erlangen, ist ein Präparatewechsel auf das Kombinationsprodukt sinnvoll.

Wann ist die Anwendung nicht geeignet

Es gibt medizinische Gründe, die Pille nicht zu nehmen (auch Kontraindikationen genannt). Einen Überblick findest Du in der folgenden Tabelle: Absolute Kontraindikation heißt: liegt eines oder liegen mehrere Krankheitsbilder bei Dir vor, solltest Du die Pille auf keinen Fall nehmen. Bestehen relative Kontraindikation, musst Du in jedem Fall mit Deiner Frauenärztin sprechen, bevor Du mit der Pille startest.

Absolute KontraindikationenRelative Kontraindikationen
Starker BluthochdruckSchwangerschaftsdiabetes
HerzklappenerkrankungenTabakkonsum
Raucherinnen über 35 JahreAlter über 40 Jahre
Raucherinnen mit einem BMI über 35BMI über 35
LeberstoffwechselstörungenStoffwechselstörungen
Schwer therapierbare Form von DiabetesOberflächliche Beinvenenthrombosen
BMI über 40Erhöhte Thromboseneigung
BMI über 35 und Alter über 35 JahreLängere Immobilität
Fettstoffwechselstörung mit hohem CholesterinspiegelStarke Krampfadern
Entfernte Milz mit erhöhten ThrombozytenDiabetes mit Insulingabe
Migräne
Koronare Herzerkrankungen
Schlaganfall, Herzinfarkt, Thromboembolie
Gerinnungsstörungen

Bei MySummer kannst Du Deine Pille online bestellen. Hol Dir Dein Folgerezept von unserer Frauenärztin. Wir schicken Deine Verhütung im Anschluss direkt zu Dir nach Hause.

Zusammenfassung

Wenn Du die Pille regelmäßig und korrekt einnimmst, nicht an einer Magen-Darm-Erkrankung leidest und keine Medikamente zu Dir nimmst, die Wechselwirkungen auslösen könnten, besteht in der Regel ein zuverlässiger Empfängnisschutz. Möchtest Du eine Pillenpause einlegen oder auf ein anderes Präparat umsteigen, sprich in jedem Fall vorab mit Deinem Frauenarzt / Deiner Frauenärztin.

Häufige Fragen

Wie lange dauert es, bis die Pille anfängt zu wirken?

Ist man mit der Pille immer geschützt?

Wann wirkt die Pille, wenn man sie nicht am ersten Tag der Periode nimmt?

Welche Verhütungsmittel kann man ohne Rezept kaufen?

Wie lange braucht die Pille, um sich im Körper aufzulösen?

Quellenangaben

Links