Verhütungspflaster: Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Beim Verhütungspflaster (auch Hormonpflaster genannt) handelt es sich um ein hormonelles Verhütungsmittel, das die synthetischen Hormone Gestagene und Östrogen enthält. Sie werden transdermal, also über die Haut, in die Blutbahn abgegeben, wo sie unter anderem den Eisprung und somit eine ungewollte Schwangerschaft verhindern.

Wie auch bei anderen Kombinationspräparaten, die zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden, sollten vor der Anwendung eines Verhütungspflasters einige Nebenwirkungen und Umstände, die gegen den Gebrauch sprechen, beachtet werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nebenwirkungen des Verhütungspflasters sind vergleichbar mit anderen Kombipräparaten wie der Mikropille oder dem Verhütungsring.
  • Durch die Anwendung über die Haut kann es zu weiteren Nebenwirkungen wie Hautirritationen kommen.
  • Gegenanzeigen für die Anwendung des Hormonpflasters sind unter anderem ein hohes Körpergewicht und Nikotinkonsum.

Nebenwirkungen hormoneller Kontrazeptiva

Oftmals kommt es bei der Anwendung hormoneller Verhütungsmittel zu Nebenwirkungen, so auch bei Präparaten, die sowohl künstliche Gestagene als auch Östrogene enthalten.

Auch das Verhütungspflaster gehört zu den Kombinationspräparaten. Lass Dich vor der ersten Anwendung umfassend von Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt aufklären: Über mögliche Umstände, die gegen eine Anwendung sprechen sowie zu potenziellen Wechsel- und Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei der Einnahme hormoneller Kombinationspräparate auftreten können, sind:

  • Stimmungsschwankungen
  • Hautveränderungen, zum Beispiel Akne
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Spannen der Brüste
  • Wassereinlagerungen
  • Libidoveränderungen
  • Erhöhtes Thromboserisiko, vor allem im 1. Anwendungsjahr

Um Nebenwirkungen infolge der Anwendung von Kombipräparaten wie dem Verhütungspflaster oder dem Vaginalring zu vermeiden, kann ein Umstieg auf hormonfreie Verhütungsmittel bzw. auf Monopräparate wie die Minipille oder die Hormonspirale sinnvoll sein. Letztere enthalten kein synthetisches Östrogen, sondern nur Gestagene, was für eine bessere Verträglichkeit sorgen kann.

Nebenwirkungen bei der Anwendung des Verhütungspflasters

Neben den typischen Reaktionen auf hormonelle Verhütungsmittel, kann es bei der Anwendung eines Verhütungspflasters zu weiteren Nebenwirkungen kommen. Da das Pflaster auf die Haut geklebt wird, gehören hierzu in erster Linie Hautveränderungen wie Ausschläge oder Irritationen an den Klebestellen. In solchen Fällen sollte die Hautstelle, an der das Pflaster aufgebracht wird, gewechselt werden.

Obwohl das Hormonpflaster fest auf der Haut klebt, kann es passieren, dass es sich teilweise oder ganz löst. Damit der Empfängnisschutz nicht darunter leidet, klebe innerhalb von 24 Stunden ein neues Pflaster auf.

Das spricht gegen die Anwendung des Verhütungspflasters

Mit einem Pearl-Index von 0,72 bis 0,9 gilt das Verhütungspflaster als sehr sicherer Empfängnisschutz. Es gibt jedoch Situationen, die diese Sicherheit beeinträchtigen bzw. in denen eine Anwendung des Verhütungspflasters mit größeren Risiken bezüglich Nebenwirkungen verbunden ist. Zum Beispiel bei:

  • Nikotinkonsum
  • Übergewicht bzw. Körpergewicht über 90 kg
  • Hypertonie / Bluthochdruck
  • Lebererkrankungen
  • Diabetes
  • Epilepsie
  • Genetische Veranlagungen für Thrombosen

Da es neben diesen Gegenanzeigen weitere Fälle gibt, die gegen die Anwendung des Verhütungspflasters sprechen, ist ein ausführliches Gespräch mit Deiner Gynäkologin / Deinem Gynäkologen unbedingt notwendig. In der Beratung wirst Du normalerweise auch über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufgeklärt.

Diese Wechselwirkungen beeinträchtigen die Wirkung des Verhütungspflasters

Damit die empfängnisverhütende Wirkung des Pflasters nicht reduziert wird, solltest Du die Einnahme von Medikamenten oder pflanzlichen Präparaten stets mit Deinem Gynäkologen / Deiner Gynäkologin besprechen. Insbesondere die Einnahme sogenannter enzyminduzierender Medikamente kann den Schutz durch das Verhütungspflaster aufheben, da die Hormone schneller verstoffwechselt werden.

Unter anderem sind Johanniskraut, bestimmte Antiepileptika und Antibiotika sowie einige Mittel zur Behandlung von Pilzinfektionen, HIV und anderen Infektionskrankheiten enzyminduzierend. Eine etwaige Einnahme dieser und anderer Medikamente sowie der Umstieg auf alternative Arzneimittel sollten daher stets ärztlich begleitet werden.

Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten
Genau wie andere hormonelle Verhütungsmittel, bietet auch das Verhütungspflaster keinen Schutz vor übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Lass daher sowohl Dich als auch Deinen Partner oder Deine Partnerin testen oder verwende ein zusätzliches Verhütungsmittel, das explizit vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten schützt, wie zum Beispiel ein Kondom oder ein Femidom.

Zusammenfassung

Das Verhütungspflaster gilt als ein sehr sicheres Verhütungsmittel und kann nach ausführlicher ärztlicher Beratung in der Regel bedenkenlos angewandt werden.  Trotz allem haben hormonelle Verhütungsmittel wie das Verhütungspflaster Auswirkungen auf den Körper. Welche das konkret sind und wie stark sie ausgeprägt sind, ist von Frau zu Frau verschieden.

Bitte beachte, dass es auch ohne Gegenanzeigen zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann. Dazu gehören unter anderem Kopfschmerzen, eine veränderte Libido und Hautveränderungen. Wenn Du unter Nebenwirkungen leidest, sprich mit Deiner Gynäkologin / Deinem Gynäkologen, welche alternativen Verhütungsmethoden für Dich geeignet sein könnten.

Häufige Fragen

Sie können die gesuchte Antwort nicht finden? Wenden Sie sich an unser Kundensupport-Team.

Welche Nebenwirkungen hat das Verhütungspflaster?

Verursacht ein Verhütungspflaster eine Gewichtszunahme?

Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten, wenn ich das Verhütungspflaster absetze?

Kann Thrombose eine mögliche Nebenwirkung bei der Anwendung des Verhütungspflasters sein?

Quellenangaben

Links